Donnerstag, 6. Juni 2013

Hitler als Komiker?

In seinem Debütroman "Er ist wieder da" spielt Timur Vermes mit dem Gedanken, was passiert, wenn Adolf Hitler - der leibhaftige Adolf Hitler! - wieder zurückkehrt.
Was folgt, ist ein satirisches Feuerwerk mit einer beissenden Kritik an der heutigen Gesellschaft.
Er ist wieder da. Zurück. Die Hölle hat ihn wieder ausgespuckt. Adolf Hitler erwacht mitten in Berlin auf einem verlassenen Grundstück wieder zum Leben.
Was folgt, ist der erneute Aufstieg des Führers - diesmal nicht als Politiker (obwohl er sich so sieht), sondern als Komiker - zuerst in einer Show des Deutschtürken Ali Wizgür, danach in einer eigenen Sendung.
Vor allem die Jugend fährt voll auf den unglaublich guten Imitator des Führers ab. Die Zeitungen überschlagen sich mit positiven Kritiken. Und alle lieben ihn - fast alle.

Nebenher versucht Hitler sein nationalsozialistisches Weltbild in die neue, moderne Ära zu integrieren. Dies ist zum einen brüllend komisch, zum anderen äusserst bedenklich, da sein Gedankengut, verstanden als Satire, wiederum auf fruchtbaren Boden fällt.
Vermes kritisiert mit diesem Buch einige Dinge. Er wirft etwa die Frage auf, ob man in der Satire alles darf, oder ob es Grenzen gibt. Auch wird die Medienlandschaft, insbesondere Boulevard-Zeitungen wie die "Bild", angegriffen und deren sinnloses Konzept aufgezeigt.
Diese Mixtur aus beissendem, schwarzen Humor sowie Gesellschaftskritik überzeugt. Hinzu kommt, dass Vermes einen "Hitler-authentischen" Schreibstil pflegt, der sehr angenehm zu lesen ist. Ein Highlight im Buch ist etwa die Begegnung Hitlers mit dem aktuellen Partei-Präsident der NPD - den er kurzerhand "eliminieren lassen" will...

Fazit
Für:
Leute mit viel schwarzem Humor, Sarkasten, Fans von Sendungen wie Bully Parade oder Switch

Nicht für:
Ethik- und Moralapostel, zartbesaitete Schaumschläger

Mittwoch, 5. Juni 2013

David Bowie - Heroes

Einer meiner Lieblingssongs. Nur für euch.
(Und ja: David Bowie hat zwei verschieden farbige Augen, er trägt keine Linsen.)

Dienstag, 4. Juni 2013

Das Ende der Steinzeit?

Die Queens Of The Stone Age gelten für mich seit ihrem sensationellen Album "Songs For The Deaf" zu jenen Bands, die sich im Rock-Olymp bewegen. Diese Meinung jedoch relativiert sich je länger, je mehr.
Die Gründe hierfür liegen in der weiteren Diskographie der Band. Vor und nach "Songs For The Deaf" veröffentlichten die Mannen um Josh Homme jeweils solide, grundsätzlich gute Alben ("Rated R" und "Lullabies To Paralyze"). Doch die Band verliert merkbar an Substanz. Der Trend, den die Königinnen der Steinzeit mit ihrem letzten Album "Era Vulgaris" eingeleitet haben, setzen sie nun mit "... Like Clockwork" fort.

 
Die Songs auf "... Like Clockwork" sind zwar handwerklich - also instrumental und gesanglich - hervorragend arrangiert, aber es fehlt an Drive, an Speed, an Überzeugungskraft. Perlen, wie etwa "Little Sister " (vom "Album Lullabies To Paralyze") oder "First It Giveth", "No One Knows" und"Go With The Flow" (alle von "Songs For The Deaf") sucht man vergebens.
Am meisten vermag noch "I Sat By The Ocean", der durch ein eingängiges Gitarrenriff und interessante Drums und Basslines beeindruckt, zu überzeugen. Auch "If I Had A Tail" wird, je länger man ihn hört, immer besser - wahrscheinlich durch seine Eigenartigkeit und für den QOTSA-untypischen Minimalismus. Untypisch für die Queens Of The Stone Age sind auch einige Balladen, die auf dem Album zu finden sind ("...Like Clockwork" oder "The Vampyre Of Time And Memory"). Die Vorab-Single "My God Is The Sun" kann man derweil als Statement für das gesamte Werk nehmen: Solid, aber nicht umwerfend.

Dabei war im Vorfeld viel über das Album diskutiert worden. Schon fast standardmässig war Dave Grohl (Nirvana, Foo Fighters) mit im Studio, hinzu kamen Arctic Monkeys-Frontmann Alex Turner sowie Sir Elton John. Diese Mixtur, diese schon fast überbordende Genialität vereint in einem Aufnahmestudio, scheint der Qualität der Songs und auch des Gesamtwerks eher abträglich gewesen zu sein. Hier wünscht man sich die Zeit mit dem charismatischen, unbequemen Bassisten Nick Oliveri zurück, der nach einem Streit mit Josh Homme aus der Band geschmissen wurde, der aber, und das wird immer mehr klar, die Band belebt und mit seinen Ideen stärker gemacht hat.
 
Fazit
Für:
Greenfield-Gänger zum Einheizen, QOTSA-Fetischisten, solche, die "Songs For The Deaf" nicht kennen
 
Nicht für:
Absolute Stoner Rock-Freaks, Anhänger der alten "QOTSA's", Milchbubis
 
Perfekt zum:
Autofahren, Bier trinken, Hermann Broch's "Tod des Vergil" lesen


Nas & Damian "Jr. Gong" Marley - As We Enter

Weil heute schon fast Sommer ist. Und weil ich Damian Marley für seinen Fahnenträger verehre (der hat mal bei einem Auftritt am Openair St. Gallen 1.5h eine Jamaika-Fahne geschwenkt... Ohne Pause!)

Sonntag, 2. Juni 2013

Samstag, 1. Juni 2013

Lieber Vetter Herzog

Heute morgen habe ich mir ein leckeres Frühstück im Vetter Herzog gegönnt. Das Café liegt gleich bei uns um die Ecke und ich liebe die gemütliche Atmosphäre - egal ob drinnen oder draussen. Die wenigen Tische sind schnell besetzt und stehen eng beeinander, was der familiären Stimmung zuträglich ist. Man kommt schnell mal ins Gespräch, bekommt die brandheissen YB-News vorgetragen und kann sich entweder in die hitzigen Diskussionen einschalten oder darüber schmunzeln.
Für:
Gemütliches Beisammensein, egal ob mit Kaffe und Tee oder einem kühlen Blonden am Feierabend.

Nicht für:
FC-Basel-Fans, gestresste Menschen oder Leute, die für sich allein in einer Ecke sitzen wollen.

Babyshambles - Delivery

Theoretisch ist Sommeranfang. Theoretisch. Immerhin haben wir 9 Grad Celsius, fett Regen und noch fetter keine Sonne. Dieser hier bringt jedoch ein wenig Sonne mit sich. Immerhin.