Den Sorte Skole: Eine musikalische Grauzone

Die beiden Dänen von Den Sorte Skole, was auf Deutsch "Die schwarze Schule" heisst, haben ihr drittes Album mit dem passenden Namen Lektion III veröffentlicht.

Das Album ist aufgrund rechtlicher Belange nur über Ihre Homepage oder als kleine Auflage in Kopenhagens Strassen zu kaufen.

Dabei sind die zwei DJ's bekannt: Letzten Sommer spielten sie am legendären Roskilde-Festival vor 30'000 Zuschauern. Sie füllen in Nordeuropa Stadien und grosse Clubs; spielen aber auch gerne in Privatwohnungen und schummrigen Bars.
Wieso also gibt's das Album ausschliesslich gratis (oder gegen eine kleine Spende) sowie in Kopenhagen unter der Hand zu kaufen?
Weil die Jungs tausende von Songs ihres riesigen Vinyl-Archivs genommen, diese verschnitten und neu zusammengesetzt haben. Dies bedeutet, dass alte Klassiker aus dem 19. oder gar 18. Jahrhundert mit Rock n' Roll-Songs aus dem 50er Jahren gemixt werden; dass Electro-Bands zusammen mit Schlagerstars in einem Song anzutreffen sind oder dass HipHop auf Metal trifft - schön gemixt und verpackt. Die Problematik liegt nun darin, dass für das Album Lektion III über 1'000 Songs verwendet wurden - und eine Lizenzierung einer derart grossen Menge von Liedern finanziell de facto unmöglich ist. Deswegen bewegen sich Den Sorte Skole in einer rechtlichen Grauzone.

Den Sorte Skole werden derweil oft mit den Belgiern von 2manyDJ's verglichen. Dieser Vergleich hinkt jedoch gewaltig. Während die Jungs von Radio Soulwax harten Electro produzieren, bewegen sich Den Sorte Skole irgendwo zwischen Electro, World Music, Chillout und Folk. Die einzige Ähnlichkeit zwischen den beiden DJ-Duos liegt darin, dass sie mit Vinyl arbeiten - that's it.

Der Sound von Den Sorte Skole ist denn auch ruhig, experimentell. Songs wie Riforme sind gar zum Schwelgen und Träumen gedacht, fast gänzlich ohne elektronische Parts oder Einflüsse. Andere Tracks, etwa Milo bewegen sich im Electro-Reggae-Bereich oder - zum Beispiel Did You Ever oder Fai Yen - sogar in den Sphären der World Music.
Über das gesamte Album gesehen ist die Spanweite der beiden Dänen immens und absolut erfrischend. Lektion III passt perfekt zum aufziehenden Herbst, bereits  mit einem Schuss Winter versehen - eben richtig skandinavisch halt. Ausnahmen bilden Tracks wie etwa Risen oder Lamuka, die an Groove Armada erinnern und eventuell in die Sparte der Club-Music geschoben werden können.

Wenn ihr jetzt Lust auf das Album habt, könnt ihr es hier beziehen. Wie gesagt, das Ganze ist gratis, eine Spende ist aber erlaubt.