Montag, 14. Oktober 2013

The Fratellis: Es reicht langsam, Jungs

 
Mit We Need Medicine kommt das 3. Studio-Album der schottischen Rocker The Fratellis in die Läden. Nachdem die Jungs im Jahre 2007 mit Chelsea Dagger eine wahrhaftige Pub-Gröhl-Hymne geschaffen haben, die in den Sportstadien rund um den Planeten gesungen wird (etwa bei Juventus Turin oder den Chicago Blackhawks), überspannen die Jungs den Bogen mit ihrer penetranten Suche nach einem vergleichbaren Hit langsam.

 
Ok, Costello Music war ein Album, dem auch ich gefröhnt habe. The Fratellis klangen damals so frisch und frech, als wären sie direkt aus einer Kneipe in Glasgow entwischt und hätten ihre bierselige Stimmung auf einen Tonträger verfrachtet. Perfekt für Festivals, Sportstadien und rauchige Bars klang das.
Im Juni 2008 folgte dann der Zweitling, der, eigentlich hätte man es wissen müssen, wie der erste klang: rauh, brachial, direkt, schnörkellos. Es schien, als suchten The Fratellis wiederum nach dem Mittel, einen Track wie Chelsea Dagger zu produzieren - jedoch ohne Erfolg.

Mit We Need Medicine kommt, nach zwischenzeitlicher Auflösung und wieder Zusammenfindung, das dritte Album raus. Es klingt dabei eigentlich genau so, wie die ersten beiden.
Die ewige Suche nach dem perfekten Rock n' Roll-Song; oder: Der Versuch, sich selbst zu übertrumpfen. Dabei ist der musikalische Erguss der Band per se nicht schlecht; es ist halt schlichtweg langweilig, mittlerweile 3 Alben lang denselben, monotonen, einfachen Sound zu hören.
Immerhin lässt sich sagen, dass The Fratellis ihrem Stil treu bleiben: Keine elektronischen Töne sind zu hören, keine fetten Features, keine aberwitzigen Kooperationen mit Gastmusikern. Einzig einige Country-lastige Tracks sind auf We Need Medicine zu finden; etwa Until She Saves My Soul oder Jeannie Nitro. Natürlich dürfen die trashig hingeschmetterten Songs nicht fehlen: Whiskey Saga etwa, oder Seven Nights, Seven Days. Hier erinnert man sich wiederum an verrauchte, kleine Bars, ein wenig zu viel Bier, ein wenig zu viel Mitgröhlen.

Wer von The Fratellis also Wunderdinge erwartet, ist falsch. Gemäss dem Motto "Schuster bleib bei deinen Leisten" verfährt das Trio auch weiterhin. Für die einen ist dies langweilig und öde, für andere vielleicht genau das Richtige. Trotzdem wünscht man sich doch langsam von der Band ein wenig mehr Abwechslung, ein wenig mehr Experimentierfreude. Aber es scheint ja auch so zu funktionieren.
 
The Fratellis - Seven Nights, Seven Days


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