Freitag, 10. Januar 2014

Top 5: Elektro und HipHop

Heutzutage ist es voll im Trend, dass Künstler der elektronischen Musik ein Feature mit einer gängigen HipHop-Grösse machen. Ghostface Killah ist gefühlt auf jedem zweiten Song bei Chase&Status zu hören, Snoop Dogg hat sich auch schon mit David Guetta gepaart, und Kid Cudi holte für sein Day N' Nite die Dubstep-Combo Crookers ins Studio. Wobei Kid Cudi so eine richtige Elektro-Schlampe ist, hat er doch auch schon mit David Guetta (Memories) und Steve Aoki (Pursuit Of Happiness) zusammengearbeitet.
Hinzu kommt, dass sämtliche ehemaligen und neuen Pop-Sternchen ihre Songs nun mit einem Elektro-Beat à la DJ Tiësto unterlegen, Miley Cyrus und Britney Spears etwa, aber auch die ewig möchtegern-junge Madonna. Über den ganzen RnB-Elektro-Scheiss, etwa von Usher oder Bruno Mars, reden wir gar nicht.


Der Trend ist jedoch mitnichten neu, und es gab Kollaborationen, die sich echt hören lassen konnten. Gibt es wahrscheinlich heute auch noch, nur bekommt man bei der ganzen Zumüllung mit dem ewig gleichen Beat das nicht mehr mit.
Auf alle Fälle hier mal meine Top 5 der besten Elektro-HipHop-Kollaborationen!


Apollo 440 feat. Beatnuts - Dude Descending A Staircase
Apollo 440 sind eigentlich für ihren Big Beat bekannt - der Mixtur von Rock- und Elektro-Elementen. So verarbeiteten sie etwa Ain't Talking 'Bout Love von Van Halen zu einem veritablen Partykracher. Auch Raw Power von Iggy Pop & The Stooges wurde kräftig durch den musikalischen Fleischwolf gedreht.
Auf ihrem ihrem Album Dude Descending A Staircase, welches als Doppel-CD 2003 erschien, vermischen sie jedoch zum ganzen Big Beat noch HipHop hinzu. Etwa im Opener sind die Jungs von Beatnuts - und dies hört sich tatsächlich gut an.



Propellerheads feat. De La Soul - 360° (Oh Yeah?)
Die Propellerheads wurden dem breiten Publikum durch ihren Track Spybreak! bekannt, der auf dem Soundtrack vom ersten Teil des Films Matrix (mit Keanu Reeves) zu finden ist.
Eigentlich im Drum n' Bass angesiedelt, drifteten sie immer mehr in den Big Beat ab.
Nur zwei Alben sowie 3 EP's kamen von den Propellerheads raus - sie tourten lieber durch die Welt herum und spielten etwa in Bern im Dachstock anno 1999.
360° (Oh Yeah?) ist auf ihrem ersten Album Decksandrumandrockandroll von 1998 zu finden, meiner Meinung nach eines der interessantesten Elektronik-Alben, welches je veröffentlicht wurde.



Freestylers vs. Pendulum - Painkiller
Pendulum sind Drum n' Bass-Könige. An ihren Konzerten kommt man aus dem exzessiv Rumhüpfen und dem intuitiven Rumtanzen gar nicht mehr raus.
Dazu kommen die Freestylers, die eigentlich zuerst eine HipHop-/RnB-Kombo waren, sich nach der Zusammenarbeit mit Pendulum allerdings immer mehr der elektronische Musik zuwandten.
So hat der Song auch alles, was es braucht, um mal irgendwie besinnungslos in der Gegend rumzupogen und dabei trotzdem zu bouncen, was das Zeug hält.
Der Track entstand 2001, ist aber erst auf dem 2006 veröffentlichten Album Adventures In Freestyle zu finden.



Chemical Brothers feat. Anwar Superstar - Left Right
Die beiden Briten Tom Rowlands und Ed Simons, besser bekannt als Chemical Brothers, vermischten seit je her viele Musikrichtungen und Einflüsse in ihren Sound. Zu Beginn noch eher techno-lastig, mutierte ihre Musik mit der Zeit in einen bunten Mix aus Big Beat, Drum n' Bass, HipHop, Rock, Jungle Beat.
Bereits auf ihrem Debüt-Album Exit Planet Dust (1995) waren die Einflüsse des Londoner Urban-Sounds zu hören, etwa beim Song Chico's Groove. Diesen Stil kultivierten sie von Album zu Album mehr, etwa bei Dig Your Own Hole (1997) mit Piku oder Lost In The K-Hole.
Nach mehreren Side-Projekten der Beiden folgte 2005 mit Push The Button ihr kommerziell erfolgreichsten, weil auch bestes Album. Nebst Kollaborationen mit Kele Okereke (Bloc Party) ist hier auch der Song Left Right zusammen mit Anwar Superstar zu finden. Echt netter Track.



Le peuple de l'Herbe feat. Puppetmastaz - El Paso
Die Franzosen von Le peuple de l'Herbe mixen so in etwa alles, was ihnen in die Finger kommt, in ihren Sound. Featurings mit Reggae-Musiker sind genau so Normalität wie etwa mit der französischen Indie-Rock-Truppe Nada Surf.
2004 erschien ihr sehr starkes Album Cube, auf welchem jeweils zwei Features mit JC001 und den Puppetmastaz zu finden sind. El Paso ist dabei einer der besten Songs des Werks, eingängig, ruhig und doch erfrischend.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wir freuen uns jederzeit über Anregungen, Kritik, Lob, Ideen und dergleichen.