Donnerstag, 7. November 2013

Verbraucherzentrale Bern: Bei Anruf Lüge

Es ist wieder an der Zeit, an dem man sich überlegen muss, welche Krankenkasse man für das nächste Jahr präferiert, wo man die Grund- und wo man die Zusatzversicherungen abschliessen will, sprich: Wie man sich kostengünstig und doch optimal gegen Krankheit und Unfall versichern will.

Alljährlich tauchen dabei Anrufe einer gewissen Verbraucherzentrale Bern auf, welche den Kunden eine Prämienverbilligung ihrer derzeitigen Krankenkasse versprechen, oder aber einem den Wechsel zu einer weitaus schmackhafteren Krankenkasse empfehlen.
Die Anrufenden geben sich dabei entweder als Mitarbeitende der jeweiligen Krankenkasse aus, oder aber gar als Angestellte des Kantons Bern.

Ich selbst hatte vorhin ebenfalls das Vergnügen, mit so einem Anruf konfrontiert zu werden. Folgendes Gespräch entwickelte sich dabei:

Ich: "Siegenthaler."
VZB: "Guten Tag Herr Siegenthaler, hier ist Frau Jelavic von der Verbraucherzentrale Bern. Ich rufe sie im Auftrag ihrer Krankenkasse an, um ihnen mitzuteilen, dass sie Prämienverbilligungen bekommen."
Ich: "Aha. Und wieso das?"
VZB: "Weil sie ein treuer Kunde sind. Um aber die Verbilligungen aktivieren zu können, brauche ich einige Angaben von ihnen."
Ich: "Aha. Und wieso? Meine Krankenkasse hat alle meine Angaben. Von welcher Versicherungsgesellschaft rufen sie denn an?"
VZB: "Das tut hier nichts zur Sache. Ich brauche nun ihre Angaben."
Ich: "Sie rufen also von der Concordia-Versicherung an?"
VZB: "Genau. Nun brauche ich ihr Geburtsdatum, ihren derzeitigen Wohnort und ihren Arbeitgeber, damit wir bei der Concordia die Prämienverbilligung aktivieren können."
Ich: "Ich bin aber bei der Visana versichert."
VZB: "Das tut hier nichts zur Sache! Geben sie mir jetzt ihre Angaben."
Ich: "Rufen sie nun von meiner Krankenkasse an oder nicht? Oder sind sie vom Kanton?"
VZB: "Wir sind vom Kanton Bern, ja."
Ich: "Wieso haben sie denn nicht die Rufnummer des Kantons? Die sind einheitlich und ihre ist eine private Nummer."
VZB: "Könnten sie mir nun ihre Angaben geben?!?"
Ich: "Wissen sie denn nicht, wie alt ich bin? Diese Daten sollten bei ihnen vorhanden sein."
VZB: "Nein! Bitte, geben sie jetzt..."
Ich: "... Geburtsdatum 34. Juli 2002."
VZB: "Ok, und ihr derzeitiger Wohnort?"
Ich: "Zürich."
VZB: "Gut, und ihr Arbeitgeber?"
Ich: "Ich bin Schüler. Bin ja erst 11 Jahre alt."
VZB: "Aha... Ok. Nun, können wir ihnen nun die Prämienverbilligungen präsentieren?"
Ich: "Ich denke, als 11-Jähriger bin ich nicht dazu in der Lage, überhaupt irgend etwas abzuschliessen."
VZB: "Warum???"
Ich: "Weil ich noch nicht mündig bin?"
VZB: "Aber sie sind doch der Christoph Siegenthaler?"
Ich: "Trotzdem bin ich noch nicht 18 Jahre alt. Alles, was ich also hier erzähle, ist rechtlich nicht gültig."
VZB: legt das Telefon auf.

Die Verbraucherzentrale Bern ist, trotz ihres scheinbar offiziellen Namens, keine kantonale oder privatwirtschaftliche Organisation. Weder besitzt die Zentrale eine offizielle Kantonsnummer (sämtliche Rufnummern des Kantons beginnen mit: 031 633...), noch ist auf Nachfrage bei meiner Krankenkasse eine Zusammenarbeit mit einer derartigen Institution bekannt.

Auch im Internet findet man zahlreiche Beschwerden über die Verbraucherzentrale Bern, die alljährlich die Menschen anzurufen scheint. Im KTipp, dem Beobachter oder Saldo findet man allerlei genervte Angerufene, die ihrem Frust freien Lauf lassen.
Eine offizielle Internetseite der Zentrale gibt es nicht, auch gibt es keinen Eintrag in irgendeinem Telefonverzeichnis unter der Nummer 031 528 05 12.

Fakt ist, dass man diese Typen nie ernst nehmen sollte und vor allem: Sagt in keinem Moment des Gesprächs das Wort "Ja". Das kann für die schon Grund genug sein, dass ihr einem Kauf von irgendwas zugestimmt habt.
Das Telefon einfach nicht abzunehmen hat bei mir nicht funktioniert. Schlussendlich rief mich die Verbraucherzentrale 3x täglich an - was relativ mühsam war.


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