Montag, 2. Dezember 2013

Ein Fundraising-Projekt zum Erfolg

The bianca Story sind eine Basler Band, die die internationale, primär die europäische, Musikszene gerade gehörig in Aufruhr versetzen.
Dies liegt zum einen an ihrem Sound auf dem neuen Album Digger, zum anderen an der Art und Weise, wie das Album zu Stande kam.

Eines muss gesagt werden. The bianca Story konnte ich schon live geniessen und sie waren nicht schlecht. Ihr damaliger Sound ging aber in der Masse der zig aufkeimenden Indie-Pop-Gruppen unter. Es war alles zu geschliffen, zu wenig dreckig. Es fehlte der Schuss Wahnsinn, der einer Band zum Durchbruch verhilft. Zum Beispiel hier bei Coming Home:



Dieser Schuss Wahnsinn kommt nun aber in der Form des Albums Digger. Das Album ist eine Mixtur aus Pop, Rock, Indie, 90er-Electro und ein wenig Klassik. Zur Zeit schreiben sich die hiesigen Musikjournalisten die Finger wund, um das Album zu loben. Nun, schlecht ist es nicht, es ist gar das beste Album der Band, ganz bestimmt. Die Huldigungen beziehen sich eher viel mehr auf die Art und Weise, wie das Werk der Band zu Stande kam. Nämlich durch Fundraising.
So klingt also Freiheit. So klingt das Album einer Band, dass vollständig von deren eigenen Fans finanziert wurde - und zwar im Voraus.

Das Prinzip war simpel: The bianca Story forderten ihre Gefolgschaft auf, für das neue Album Geld zu spenden. Nur so würde es ein neues Baby der Band geben.
Schlussendlich kamen so über 19'000 Franken zusammen. Geld, welches die Band gleich in die Produktion des Albums fliessen liessen.
Es ist also quasi eine kleine Revolution, was The bianca Story hier fabriziert haben. Sie umschifften die grossen Verleger und zapften direkt bei den Fans an. Jene, die gespendet haben, erhalten das Album natürlich "for free". Alle anderen können das Ding über iTunes oder im Plattenladen beziehen, as usual.

Heiss wird aus diesen Gründen diskutiert, ob The bianca Story gerade den Musikmarkt durcheinander gewirbelt haben. Ob es die grossen Labels nicht ähnlich handhaben könnten, anstelle gegen Downloads vorzugehen, wird da gefragt. Sie könnten, wollen aber nicht. Der Markt ist nämlich immer noch zu gross und mit viel zu viel Geld vollgepumpt, als dass man darauf verzichten würde. Und etwaige Künstler wollen auch nicht mit einem Mini Cooper, sondern mit einem Lamborghini umher kurven. Aber The bianca Story haben hier vielleicht einen Denkanstoss geschaffen, der weit in die Zukunft nachhallen wird. Ein Hoch auf die Freiheit!


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